bild_burggraefler_weinbautag_2013_am_04.02.2013Am 4. Februar 2013 fand im Vereinshaus von Marling der Burggräfler Weinbautag 2013 mit anschließender Weinverkostung statt.

Eröffnet wurde die Tagung von Christoph Wolf vom Bezirksausschuss des Südtiroler Beratungsrings. Geleitet wurde die Tagung von Andreas Kraus, dem Direktor vom Amt für Obst und Weinbau, der sich bei dieser Gelegenheit als Nachfolger von Helmuth Scartezzini vorgestellt hat.

Als erster Referent zeigte Ulrich Pedri, Sektionsleiter der Sektion Kellerwirtschaft am Versuchszentrum Laimburg, den Einfluss des Standortes auf die sensorischen Eigenschaften der Weine verschiedener Rebsorten auf. Es konnte festgestellt werden, dass der Standort aufgrund mehrerer Faktoren, zum Beispiel durch die Meereshöhe, einen großen Einfluss auf die Ausprägung bestimmter Merkmale ausübt.

Thomas Weitgruber vom Südtiroler Beratungsring für
Obst- und Weinbau lies das Weinbaujahr 2012 anhand wichtiger Ereignisse
im Laufe der Vegetationsperiode noch einmal Revue passieren.

Geprägt wurde das Jahr von einer zu Beginn erhöhten
Peronosporagefahr, einem extrem hohen Mehltaudruck, sowie von einer
durchschnittlich um 5 bis 15 % geringeren Erntemenge als im Vorjahr,
insbesondere bei den Weißweinsorten. Im Burggrafenamt war bei den Sorten
Sauvignon und Chardonnay ein Rückgang von circa 20% im Vergleich zur
Ernte 2011 zu verzeichnen. Die Weißweinqualität schneidet allerdings
qualitativ gut ab.

Bei den Rotweinsorten wurden die Vorjahreserträge
meist erreicht, teilweise sogar übertroffen. Schlussfolgernd wurde
erwähnt, dass 2012 im Weinanbau sicherlich kein einfaches Jahr, aber
dennoch ein gutes Weinjahr war.

Vom stärksten Mehltaujahr seit langem berichtete
Paul Hafner vom Südtiroler Beratungsring für Obst– und Weinbau.
Der Befallsdruck durch Mehltau war im vergangenen Jahr besonders hoch.
Warme Temperaturen und hohe Luftfeuchte sorgten für äußerst gute
Bedingungen für den Schadpilz, welcher auch den Vernatsch bzw. Meraner
Hügel, die Hauptsorte im Burggrafenamt, bedrohte. In der Praxis gab
es große Unterschiede beim Bekämpfungserfolg. Entsprechende Kulturmaßnahmen
und Bekämpfungsstrategien für das Jahr 2013 wurden im Referat eingehend
dargestellt.

Als letzter Referent der Tagung zeigte Florian Sinn,
ebenfalls vom Beratungsring, die Beobachtungen und die neuen Erkenntnisse
zur Kirschessigfliege aus dem Jahr 2012 auf. Im Unterschied zum Jahr
2011 war das Schadausmaß im Weinbau 2012 deutlich geringer. Die gezielten
Beobachtungen und Erhebungen, sowie neue Erkenntnisse aus der Forschung
werden in den nächsten Jahren die Grundlage für eine erfolgreiche
Abwehr dieses Schädlings im Südtiroler Weinbau sein.

Um die Veranstaltung, die
gemeinsam vom Südtiroler Beratungsring und der Kellerei
Meran Burggräfler organisiert wurde, in angenehmer und geselliger Runde
ausklingen zu lassen wurden nach den Referaten noch einige besondere
Tropfen der Kellerei Meran Burggräfler verkostet.

Foto v.l.n.r.: Ulrich Pedri, Florian Sinn, Thomas Weitgruber, Andreas Kraus, Paul Hafner, Christoph Wolf