057--Charmante Weine versüßen das WineFestival

Das Merano WineFestival ist nicht nur ein Schaufenster, in dem sich die großen Weine Italiens zeigen können. Es ist auch eine Plattform, die kleineren und der breiten Masse oft noch unbekannten Weinen die Möglichkeit gewährt, sich zu präsentieren. Österreichische Weine haben allzu lange ein Schattendasein gefristet – nun sind sie aber buchstäblich in aller Munde!

Ein einziger Genuss war am heutigen Sonntag dann auch die Verkostung von österreichischen Süßweinen, genauer gesagt von feinen Gaumenschmeichlern aus dem östlichsten Bundesland der Alpenrepublik, dem Burgenland.

Gian Luca Mazzella hat mit seiner Eloquenz und seinem Fachwissen die Weinregion rund um den Neusiedler See vorgestellt und es vermocht, den im Meraner Thermenhotel versammelten Gastronomiejournalisten noch mehr Appetit auf das Burgenland zu machen.

An den Ufern des Neusiedler Sees reift eine bunte Sortenvielfalt für Rot- und Weißweine, vor allem aber für Süßweine heran. Dies hängt einerseits von der Bodenstruktur mit den typischen drei „S“ (Sand, Schotter und Schwarzerde), andererseits vom sog. kontinentalen pannonischen Klima ab. Dieses zeichnet sich durch heiße Sommer und kalte Winter aus. Hohe Luftfeuchtigkeit und herbstliche Nebeleinfälle begünstigen weiters eine besondere Edelfäule, die dann als Basis für feine Prädikatsweine wie Beeren- und Trockenbeerenauslesen fungiert. Dieser Fäule sei's gedankt, dass sich in den rosinenartigen Beeren schließlich auch viel Zucker anreichert.

Diesen schmeckte man beim Trinken des Muskat Ottonel Eisweins 2007 vom Stölzerhof Tschida, der auf dem WineFestival zu verkosten war. Die Trauben für diesen Eiswein werden erst nach dem ersten Winterfrost geerntet. Bei –7 °C werden die Beeren dann in der Nacht in gefrorenem Zustand in die Kellerei des Stölzerhofs gebracht und anschließend zu „goldenem Nektar“ verarbeitet.

Aus manchen Weinen des Neusiedler Sees schmeckt man – neben all dem Zucker – auch die Salzkonzentration des Neusiedler Sees (1/20 von Meerwasser) heraus. So z.B. beim eleganten Schilfwein 2006 des Weingutes Nekowitsch. Dies tut der Raffinesse der Weine jedoch keinen Abbruch, sondern hat einen einzigartigen und unverwechselbaren Geschmack zur Folge.


Bildergalerie
MeranoWineFestival 2010
 

Video: Eindrücke vom Meran/o WineFestival 2010