fluigeLPA – Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii), ein aus Japan stammender Schädling, tritt heuer vermehrt in Südtirol auf. Das Versuchszentrum Laimburg sammelt bereits seit einem Jahr mit Hilfe der Bergbauernberatung und des Südtiroler Beratungsringes Daten, beobachtet die Ausbreitung des Schädlings und bereitet Versuchsreihen zur Regulierung vor. Untersuchungen zur Entwicklung und Vermehrung der Kirschessigfliege werden in wenigen Wochen beginnen. Experten des Versuchszentrums Laimburg stehen für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.

"Die Drosophila suzukii", erläutert Amtsdirektor Roland Zelger, "ist ein in Südtirol neuer Schädling, den wir seit seiner Entdeckung im Sommer 2010 intensiv beobachten. Wir arbeiten eng mit der Bergbauernberatung und mit dem Südtiroler Beratungsring zusammen, die uns Proben liefern, so dass wir jeden Tag mehr über diesen Schädling lernen."

Foto: Bildschirmausdruck Proplanta.de

Im Versuchszentrum werden die Proben aus dem ganzen Land
untersucht und auf das Vorkommen des Schädlings hin ausgewertet. Bisher
wurde die Kirschessigfliege vom Überetsch, über Vinschgau und Eisacktal
bis ins Pustertal entdeckt und in allen Höhenlagen nachgewiesen.

Ergänzt
werden die Erhebungen im Freiland durch Laborversuche, wie sich die
Fliege entwickelt und vermehrt sowie dazu, welche Früchte sie bevorzugt.
Diese Versuche im Versuchszentrum Laimburg beginnen im Oktober. "Um
Strategien zum Umgang mit dem Schädling entwickeln zu können, müssen wir
ihn genau analysieren", erklärt Roland Zelger das Vorgehen. Den
betroffenen Bauern empfiehlt Zelger als Sofortmaßnahme, regelmäßige
Kontrollgänge in den Anlagen durchzuführen und, sofern praktibel,
befallene Früchte unbedingt aus den Anlagen zu entfernen. So kann die
Vermehrung des Schädlings eingedämmt werden.

Die
Kirschessigfliege stammt ursprünglich aus Japan und wurde im August 2010
erstmals in Südtirol beobachtet. Das Versuchszentrum Laimburg steht
seither mit Forschungsinstituten weltweit in Kontakt, um Wissen und
Erfahrungswerte zur Kirschessigfliege auszutauschen. Der Schädling nutzt
die Früchte zur Fortpflanzung. Unter optimalen Bedingungen kann sich
die Fliege rasch vermehren und bis zu dreizehn Generationen im Jahr
hervorbringen. Doch mag sie gemäßigtes Klima, nicht zu heiß und nicht zu
trocken. Offenbar werden vor allem Früchte mit Färbung von ihr
befallen. Doch diese Beobachtung bedarf noch weiterer Untersuchungen.
Die Kirschessigfliege ist nicht sehr winterfest, bei Frost können die
Fliegen nur in besonders geschützten Plätzen überleben.

Das
Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg in Pfatten in
der Gemeinde Auer versteht sich als führende Forschungsinstitution für
die Landwirtschaft in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt
vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit
und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern. 180
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten jährlich an rund 400
Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler
Landwirtschaft, von Obst- und Weinbau bis hin zur Berglandwirtschaft.
Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet.

Telefonzentrale 0471 969500, Fax 0471 969599, E-Mail Laimburg@provinz.bz.it, Web www.laimburg.it

Experten
des Versuchszentrums Laimburg informieren über die Kirschessigfliege,
Anfragen werden über die Telefonnummer 0471 969516 von Oswald Bauer
(Öffentlichkeitsarbeit) weitergeleitet.

(mac)

Hier weitere Infos zur Kirschessigfliege auf der Webseite von proplanta